Unter Diabetes mellitus („Zuckerkrankheit“) fallen Stoffwechselstörungen, die mit einer chronischen Erhöhung des Blutzuckerspiegels (Blutglukosespiegels) einhergehen. Die Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben, entsprechend wird zwischen mehreren Diabetes-Typen unterschieden. Eine konsequente Therapie ist bei allen Formen des Diabetes entscheidend: Die gute Einstellung der Blutzucker ist eine zentrale Voraussetzung dafür, schweren Begleit- und Folgeerkrankungen vorzubeugen.
Wie entstehen die hohen Blutzuckerspiegel?
Bei einem nicht an Diabetes erkrankten Menschen liegt der Nüchtern-Blutzuckerspiegel unter 100 mg/dl (5,6 mmol/l). Entscheidend für die Regulation des Blutzuckerspiegels ist das Hormon Insulin, das im Körper als „Türöffner“ fungiert: Werden Kohlenhydrate (Zucker) aus der Nahrung ins Blut aufgenommen, steigt der Blutzuckerspiegel. Insulin sorgt dafür, dass der Zucker in die Körperzellen geschleust wird, dort als Energielieferant zur Verfügung steht und der Zuckerspiegel im Blut wieder sinkt.
Bei Menschen mit Diabetes ist dieser Mechanismus gestört. Die Folge: Die mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydrate können vom Körper nicht mehr oder nicht mehr ausreichend zur Energiegewinnung genutzt werden. Der Zucker verbleibt im Blut und der Körper muss als Energiequelle sein Fettgewebe aufzehren. Bleibt der Blutzuckerspiegel länger oder permanent zu hoch, kommt es zur Stoffwechselstörung, die sich durch verschiedene Symptome zeigt. Bei einer Blutzuckerentgleisung treten beim Typ-1- und Typ-2-Diabetes Anzeichen wie starker Durst, häufiges Wasserlassen Müdigkeit und unerklärlicher Gewichtsverlust in der Regel sehr akut und dramatisch auf. Ist der Körper nicht mehr in der Lage, den Zuckerstoffwechsel zu regulieren, ist eine Therapie notwendig.
Quelle:
Kerner W et al. Definition, Klassifikation und Diagnostik des Diabetes Mellitus. Diabetologie 2012; 7: 84-87