Prävention
Je mehr Vollkorn, umso geringer das Diabetes-Risiko

Wer viel und häufig Vollkornprodukte konsumiert, kann sein Risiko für Typ-2-Diabetes deutlich senken. Das konnte eine große Untersuchung aus Dänemark nun erneut bestätigen.
Die Zahl der Erwachsenen mit Diabetes hat sich in den letzten 35 Jahren fast um ein 4-Faches erhöht. Wichtige Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes sind Bewegungsmangel, Übergewicht und eine falsche Ernährung. Als einer der wichtigsten Ernährungsfaktoren gilt die Qualität der Kohlenhydrate in der Nahrung.
Vollkorn statt raffinierte Getreideprodukte
Lebensmittel mit „guten“ vollwertigen Kohlenhydraten („Vollkornprodukte“) sind möglichst wenig industriell verarbeitet und verfügen noch über ihren ursprünglichen Ballaststoffgehalt – mit Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Raffinierten Getreideprodukten (z. B. Weißmehl) fehlen hingegen diese Ballaststoffe und auch die meisten Mikronährstoffe.
Studie aus Dänemark liefert Daten
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Dänemark veröffentlichten eine große Studie, die den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Vollkornprodukten und der Häufigkeit von Typ-2-Diabetes untersuchte. Die Daten stammen aus der „Danish Diet, Cancer and Health cohort“-Studie mit insgesamt 55.465 Teilnehmenden. Zu Studienbeginn waren die Männer und Frauen zwischen 50-65 Jahre alt und ohne bekannte Diabetes-Erkrankung.
Anhand standardisierter Fragebögen machten die Teilnehmenden ausführliche Angaben zu ihren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten. Dabei wurde auch detailliert der Konsum von Getreideprodukten abgefragt, wie die aufgenommene Menge (g pro Tag) und die verzehrten Getreidearten (Weizen, Roggen, Hafer).
Mit Vollkornprodukten im Vorteil
Über einen Beobachtungszeitraum von 15 Jahren nach Studienbeginn wurde bei 7.417 Teilnehmenden ein Typ-2-Diabetes festgestellt. Die Erkrankung trat überdurchschnittlich oft bei Männern und Frauen auf, die nur wenige Vollkornprodukte zu sich nahmen. Im Detail fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Auswertung aller Daten folgende Zusammenhänge:
- Das Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes sank mit jeder pro Tag aufgenommenen Portion an Vollkornprodukten (= 16 g) um 11 % bei Männern und um 7 % bei Frauen
- Dieser Zusammenhang zeigte sich für alle getesteten Getreide- und Vollkornprodukte, wie z. B. Roggenbrot, Vollkornbrot und Hafermehl-Müsli
Ergebnisse durch zahlreiche Studien belegt
Ähnliche Ergebnisse wie die Arbeitsgruppe aus Dänemark zeigten in der Vergangenheit auch andere Forschungsteams. So konnte zum Beispiel eine gemeinsame Auswertung von Daten aus verschiedenen größeren Studien bestätigen, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Vollkornprodukten und dem Risiko für Typ-2-Diabetes gibt: Wer mehr Vollkornprodukte konsumierte, verringerte auch sein Risiko für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes.
Das Fazit der beiden Studiengruppen
Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung, die viele Vollkornprodukte enthält, wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus – und verringert das Risiko, an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken.